Das Problem

Für Schulbildung, berufliche Bildung und Studium müssen in Uganda Schulgeld bzw. Studiengebühren aufgebracht werden. Selbst die offiziell kostenlosen staatlichen Grundschulen stellen sog. Aufwandsentschädigungen für Lehrende in Rechnung. Da ein verlässliches Verkehrsnetz nicht entwickelt ist, sind die meisten Schulen Internate, d.h. für die Eltern fallen entsprechend auch die Kosten für Unterbringung und Essen an. Zwar ist staatliche Teilförderung in einigen Schulbereichen möglich, die Auszahlung ist jedoch so unzuverlässig, dass Lehrkräfte oft über Monate nicht bezahlt werden können.

Während private allgemeinbildende Schulen und Universitäten in den letzten Jahren boomen – und mit ihnen die zu entrichtenden Gebühren – kommt der Berufsschulsektor nur mühsam voran. Dies hängt einerseits mit dem geringen Prestige von Handwerksberufen zusammen. Andererseits können mit einem Betrieb von Berufsschulen nicht so hohe Profite eingefahren werden, weil die Kosten für Ausstattung und Verbrauchsmaterialien relativ hoch sind. Das macht sie für Privatunternehmen uninteressant. Deshalb wird handwerkliche Berufsbildung überwiegend von Nichtregierungsorganisationen und Kirchen vermittelt.

Auch ein weiterer Aspekt ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung: die Geringschätzung von manueller Arbeit. Gleichzeitig ist die Arbeitslosigkeit unter Absolvent*innen von Berufsschulen deutlich geringer als unter Akademiker*innen. Die Unterstützung zur Umsetzung eigener Geschäftsideen ist daher ein weiterer wichtiger Baustein.